Westdeutsche Partnergemeinden

Nach dem Krieg wurden zwischen die Ev.-Luth. Landeskirchen Sachsen und der Ev.-Luth. Landeskirche Hannover Partnerschaften vermittelt, die ganz bewusst eine Brücke zwischen Ost und West bilden sollten. So bekam Rüsseina die Kirchgemeinde Burlage (am Dümmer See) und die Gemeinden Raußlitz und Wendischbora die Kirchgemeinde Landwehrhagen (nodöstlich von Kassel) zugeordnet. Zu DDR-Zeiten war es eher eine patenschaftliche Hilfsbeziehung mit vielen sehr lebendigen persönlichen Kontakten. Nach der Wende wandelte sich der Charakter zu einer Partnerschaft.

Trotz grenzenloser Begegnungsmöglichkeit ist die „Verlebendigung" der Partnerschaft für alle Beteiligten immer wieder eine Herausforderung. Unsere neueste Erfahrung mit Landwehrhagen: Nimm den „Verpflichtungsdruck" heraus und Leben kehrt ein. So hatten wir in den vergangenen Jahren in Wendischbora und Raußlitz mehrfach eine wunderbare Begegnung mit dem Shanty-Chor aus Landwehrhagen. Für Rüsseina-Burlage ist eine erneute Begegnung geplant.

Der Ertrag dieser Partnerschaften: In Gesprächen entdeckt man viele gemeinsame Probleme der Gemeindearbeit. Für die „Westgemeinden" sind die Ostgemeinden z. T. darin Vorbild, wie sie sehr flexibel auf die Entkirchlichung reagieren und neue Konzepte der Gemeindearbeit entwickelt haben. Allein das Reflektieren darüber bringt uns gemeinsam voran.

Partnerschaft zur Ev.-Luth. Kirchgemeinde Vilaka/ Lettland

Warum gerade in Lettland eine Kirchgemeindepartnerschaft? Es ist nicht der nächste Weg - zugegeben (1500 km). Und doch hat diese Partnerschaft für viele unserer Gemeindeglieder den Lebens-Horizont erheblich erweitert. Die Lettlandpartnerschaft ist ein Ergebnis landeskirchlicher Bemühungen, Beziehungen zum Baltikum aufzubauen, um das, was wir vorher vom Westen an Hilfe bekamen, nun wieder weitergeben zu können. Seit 1995 besteht diese lebendige Beziehung. Vor allem durch Geldsammlung konnten wir der Gemeinde Vilaka helfen, die Kirche zu renovieren, die Orgel wieder spielbar zu machen und dringend anstehende Arbeiten am Gemeindehaus zu verrichten.

Auf diese Weise erstrahlt nun das alte Gemeindehaus in neuem Glanz.

Im Lutherjahr 2017 konnten wir anlässlich eines Besuches bei uns unserer Partnergemeinde einen Tauf“stein“ übergeben.

Fast in jedem Jahr haben wir uns besucht, meist waren wir in Lettland, mit Posaunenchorbläsern (2x; auch überregional besetzt), mit Jugendlichen (3x; auch ephoral), vor allem mit Gruppen von Gemeindegliedern in wechselnder Besetzungen (so 2007 zum Arbeitseinsatz am Gemeindehaus Vilaka). Das Schöne: Diese Partnerschaft wird nicht getragen von einer kleinen festgelegten Gruppe, sondern von vielen Gemeindegliedern.

Die Ev.-Luth. Kirchgemeinde Vilaka:

  • 60 Gemeindeglieder
  • eine recht gut erhaltene Kirche
  • ein neu renoviertes Gemeindehaus (1997 von der Kommune zurückerhalten)
  • 1-2 mal im Monat Gottesdienst
  • zuständiger Pfarrer: Martins Vaickovskis aus der Kreisstadt Balvi.

Vilaka: Hier gibt es noch eine größere röm.-kathol. Gemeinde und eine russisch Orth. Gemeinde. Der Ort besitzt trotz begrenzter Größe (meist Holzgebäude) neben dem Bürgermeisteramt eine Klinik, einen Kindergarten, eine Mittelschule und ein Gymnasium mit Sonderprofil. Ca. 4000 Einwohner (mit Umgebung).

Windenergie-Projekt in Tula/ Äthiopien

Dies ist ein partnerschaftliches Hilfsprojekt des Vereines „Windenergie Äthiopien e. V.“, der im Wesentlichen von Gemeindegliedern der Kirchgemeinde Rüsseina heraus gegründet worden ist. Auf Grund der Bastelfreudigkeit des Pfarrers und etlicher Gemeindeglieder kam es zur Eigenkonstruktion einer Windenergieanlage, die für den Einsatz in der Entwicklungshilfe geeignet schien.

Zwischen 2005 und 2011 konnte die Initiativgruppe aus Rüsseina ein Inselenergiesystem mit solargestützter Windkraft im äthiopischen Debo installieren.

Seit 2011 konzentriert sich das Hilfsprojekt auf das Dorf Tula im südlichen Äthiopien. Hier konnten bereits ca. 130 Wohnhütten, Schule, Dorfverwaltung und Kirchen mit Strom versorgt werden. Diese netzunabhängige wind- und solargestützte Klein-Energieanlage ist die erste dieser Art in Äthiopien und gilt als wichtiges Referenzobjekt im Lande.

Umfassende Informationen finden Sie unter:

www.creaprotect.de